„Orion 13 ist ein schnelles First-Person VR Hack’n’Slay Schwertkampf-Abenteuer“, beschreibt der Entwickler sein Spiel sehr treffend. Aber was genau taugt das Erstlingswerk der Metro VR Studios? Wir haben die Oculus Rift angeworfen und Orion13 im Test.
Gehen wir gleich in medias res. Über ziemlich platte Intro-Dialoge erfahrt ihr, dass ihr der Roboter Orion13 seid und von einem Planeten gleichen Namens stammt. Ihr schiebt Zwangsdienst in einer Roboter-Armee und wollt einfach nur nach Hause. Euer Roboter-Vorgesetzter hat allerdings andere Vorstellungen und so müsst ihr euch zum Weltraumhafen und dem Schiff in die Heimat eben durchkämpfen…
Orion13: Schwert-Action plus Ballern
Eure Waffe im Spiel: das Schwert! Die Kämpfe laufen sehr schnell ab, um nicht zu sagen hektisch. Gegnerische Schwerthiebe gezielt parieren ist hier nicht wirklich ein Ding. Die Taktik zum Erfolg heißt vielmehr: So schnell und „kräftig“ wie möglich auf den Gegner einhauen. Eine etwas simple Mechanik, ein wenig mehr Tiefgang wäre schon nett gewesen. Immerhin: Je weiter ihr ausholt und desto schneller ihr zuschlägt, desto mehr Schaden richtet ihr an. Diesen Aspekt haben die Programmierer sehr gut hinbekommen.
Während ihr mit einer Hand das Schwert schwingt, könnt ihr mit der freien Hand schießen. Dabei habt ihr die Wahl zwischen zwei Modi: Per Trigger löst ihr einen grünen Schuss aus, der Gegnern Lebensenergie entzieht und euch gutschreibt. Und per Knopfdruck dürft ihr eure Gegner für kurze Zeit lähmen, damit ihr ungestört auf sie eindreschen könnt.
Damit hätten wir das Core-Gamplay auch schon abgedeckt. Für eine willkommene Abwechslung zwischen den Kämpfen sorgt das ein oder andere eingestreute Rätsel, der Hauptfokus liegt aber klar am Kämpfen.
Die Präsentation ist durchwachsen
Reden wir über die Grafik. Die ist, drücken wir es freundlich aus, durchwachsen. Am besten funktionieren die Spielabschnitte in geschlossenen Räumen, etwa zu Beginn von Level zwei. Da sieht Orion13 für eine kurze Zeit richtig brauchbar aus. Die Außenareale sacken aber deutlich ab. Plakatives, aber nicht einziges Beispiel ist gleich der erste Level, wo eine dezent unscharfe Textur einer Großstadt-Skyline den Hintergrund stellt. Die eigenwillige Farbwahl im Spiel ist … mutig. Der neonbunte Cyberpunk-Look wirkt mitunter unfreiwillig trashig.
Ein Sprichwort sagt: Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. In diesem Zusammenhang macht Orion13 keinen guten Job. Das Hauptmenü wirkt wie ein liebloser Platzhalter, der es ins fertige Produkt geschafft hat. Und just Level eins ist ein eintöniger gerader Schlauch. Mit unscharfer Skyline-Textur im Hintergrund. Später wird das Level-Design deutlich abwechslungsreicher, aber für den Ersteindruck ist das natürlich alles nicht hilfreich.
Bugs und Raum für Verbesserungen
Ich hatte beim Spielen außerdem das andere technische Issue. Gegner glitchten gelegentlich, soll heißen, sie verschwanden plötzlich spurlos von der Bildfläche. Das hat der Entwickler inzwischen gefixt. Wenn ich mir etwas für den nächsten Patch wünschen dürfte, dann wäre das eine geänderte HUD-Platzierung. Der ist zumindest für meinen Geschmack zu weit am oberen Bildschirmrand platziert, um die Anzeigen komplett erfassen zu können.
Neben dem in zwei Schwierigkeitsgraden verfügbaren Storymodus gibt es einen Arena-Modus zur Highscorejagd mit Online-Highscorelisten. Für die Story haben wir im Test etwas über zweieinhalb Stunden gebraucht. Das Intro macht übrigens diverse Andeutungen, in welche Richtung sich die Story entwickeln könnte – die werden nur nie aufgegriffen. Das Spiel endet etwas unbefriedigend mit dem Schriftzug „to be continued“. Für Antworten müssen wir wohl auf die Fortsetzung warten – so die denn jemals kommt.
Hier findet ihr Orion13 für Oculus Rift auf Steam