Ballern und Rätseln in der Postapokalypse: Apex Construct ist superfeine Sci-Fi-Action für Rift, Vive und PSVR. Wir haben das VR-Game auf Oculus Rift getestet.
Für den Protagnisten in Apex Construct beginnt der Tag gar nicht gut. Er erwacht in einer postapokalyptischen Welt, ohne Erinnerung, dafür mit einer Stimme im Ohr. Die gehört einer künstlichen Intelligenz und erklärt ihm, er hätte einen wichtigen Auftrag zu erledigen, um die Welt wieder ins Lot zu bringen. Naja, wenn die KI das sagt – ab ans Werk!
Apex Construct: Ballern, Rätseln
Was folgt, ist ein klassisches Action-Abenteuer. Ihr bahnt euch euren Weg durch die kaputte Welt. Häuser sind eingestürzt oder liegen im Ganzen quer über die Straßen, stellenweise hat sich die Natur ihr Reich schon wieder zurückerobert. Trotz Postapokalypse-Szenario ist der Grafikstil übrigens erfrischend freundlich und bunt, aber das nur am Rande. Zur Fortbewegung teleportiert ihr euch von Punkt zu Punkt, wie das im Genre der De-facto-Standard ist. Per Stick könnt ihr euch ruckartig drehen.
Das Game ist in einzelne Levels aufgeteilt, die ziemlich linear verlaufen. Häufig endet euer Weg vor einer versperrten Tür und ihr sollt euch den Kopf darüber zerbrechen, wie ihr sie öffnet. Mit diesem Rätselpart verbringt ihr einen Gutteil der Spielzeit.
Manchmal müsst ihr einfach nur eine Keycard mit der entsprechenden Sicherheitsstufe finden, um eine Tür zu öffnen. Ein andermal sollt ihr einen vierstelligen Sicherheitscode in ein Computerterminal eingeben. Manchmal sind Tür oder Terminal ohne Strom und ihr müsst erst die Stromversorgung wiederherstellen. Das sind auch schon die wesentlichen Rätselelemente, die in verschiedenen Spielweisen immer wieder kommen.
Der Clou an den Computerterminals ist übrigens, dass sie sich via Tastatur bedienen lassen. Via DOS-Prompt tippt ihr Befehle in die virtuellen Tasten. Manchmal bekommt ihr auf diesem Weg einfach nur Hintergrundinfos zur Story. Manchmal löst ihr mit dem richtigen Befehl aber auch eine ganz konkrete zum Vorankommen notwendige Aktion aus.
Angriff der Roboterhunde
Wenn ihr nicht gerade versucht, eine Tür zu öffnen, kämpft ihr mit Pfeil und Bogen um euer Leben. Richtig gelesen. Zur Selbstverteidigung dient euch keine Pistole – das wäre zu gewöhnlich – sondern ein Hightech-Bogen. Warum auch nicht? Die Pfeil-und-Bogen-Mechanik funktioniert in VR erwiesenermaßen prima und das ist auch bei Apex Construct nicht anders.
Euer Bogen kann drei verschiedene Typen Pfeile verschießen, wobei ihr die Elektro- und die Granaten-Pfeile erst im Laufe des Spiels freischaltet. Was die Gefahrenlage angeht: Hauptsächlich bekommt ihr es mit wehrhaften spinnen- oder hundeähnlichen Robotern zu tun, die im späteren Spielverlauf auch mal mit Schilden ausgestattet sind oder sich teleportieren. Gegen die Schüsse der Gegner hat euer Bogen ein per Knopfdruck aktivierbares Energieschild. Die Batteriepower ist aber begrenzt, also tut man gut, das Schild punktuell einzusetzen.
Erledigte Gegner hinterlassen kleine Energieorbs, die ihr aufsammelt und nach Level-Abschluss in Upgrades investieren könnt, darunter: mehr Munition, mehr Durchschlagskraft, stärkere Schilde. Sterbt ihr während einer Mission, gibt es zwar fair platzierte Rücksetzpunkte – aber die bisher gesammelten Orbs sind leider futsch. Was übrigens eine ziemlich starke Motivation ist, virtuelle Tode tunlichst zu vermeiden.
Gelungene Mixtur in VR
Die Kämpfe sind fast immer fair. Nur an einer Stelle waren wir dezent am Fluchen, weil Gegner aus allen Himmelsrichtungen auf uns einströmten und man hinten bekanntlich keine Augen hat. Aber auch diese Stelle ließ sich mit Auswendiglernen der Angriffswellen dann doch schaffen.
Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel geht in Ordnung. Sie sind immer logisch und durch die überschaubare Levelgröße kann man sich auch kaum „verlaufen“ und an der komplett falschen Stelle nach Hinweisen suchen. Wenn man mal hängt, dann eigentlich immer – Achtung, Mini-Spoiler! – weil man auf die Nützlichkeit der Granatenpfeile vergessen hat…
Wenn es an Apex Contstruct etwas zu kritisieren gibt, dann maximal das teilweise doch recht heftige Backtracking. Das Spiel wirft euch immer wieder in bereits gelöste Abschnitte zurück, wo ihr mit inzwischen erworbenen neuen Fähigkeiten neue Aktionen setzen könnt. Kann man mögen, kann aber auch nerven.
Die Kämpfe machen Spaß, das Hochleveln der Ausrüstung und Fähigkeiten motiviert und die Spieldauer geht mit rund 10 Stunden in Ordnung – wiewohl man auch deutlich schneller durchs Spiel hetzen kann, wenn man die Lösung der einzelnen Rätsel schon kennt.
Apex Construct gibt’s auf Steam, im Oculus Store und im PlayStation Store