Ein neuer DLC für den Kult-VR-Shooter Arizona Sunshine? Zum Schnäppchenpreis von 5 Euro? Kann man da etwas falsch machen? Eigentlich nicht, wie unser Test beweist. Wir haben Arizona Sunshine: The Damned DLC auf Rift gespielt.
Gut, der Wortwitz aus „Damm“ und „Verdammung“ ist alles andere als neu – vermutlich jedes Game, in dem ein Damm eine Rolle spielt, benutzt ihn. Doppelt günstig, dass dies sowohl auf Englisch wie auch auf Deutsch funktioniert. Und wo wir gerade schon bei unserer Sprache sind: Erfreulicherweise ist die Story von „The Damned“ vom Hauptspiel losgelöst. Wir spielen einen Soldaten namens Liam, der ebenso wie unsere Vorgesetzte am Funkgerät diesmal ernstzunehmend vertont ist – eine riesige Verbesserung gegenüber der Hauptkampagne, wo die Deutsche Stimme mit „laienhaft“ noch wohlwollend charakterisiert ist.
Arizone Sunshine: The Damned DLC gespielt
Nachdem wir die wie immer recht lange Ladezeit hinter uns gebracht haben, werden wir auf der Ton-Ebene Zeuge eines Unfalls unseres Militärlasters. Daraufhin wird der vorher schwarze Bildschirm gleich mit viel Action gefüllt: Wir stehen mit unserem Co-Op-Partner in einem Tunnel neben unserem zerstörten Fahrzeug und werden direkt von einer Horde Zombies angegriffen. Im Lärm des Gefechts erfahren wir unser Missionsziel: Wir müssen die Stromgeneratoren in einem Staudamm wieder in Gang kriegen, sonst schickt unsere Chefin uns keinen Rettungshubschrauber vorbei!
Unter solch klaren Voraussetzungen brechen wir dann auf. Erst einmal inspizieren wir im berühmten Arizona-Sonnenschein die äußeren Damm-Anlagen, bevor wir uns dann durchs Innere des riesigen Baus kämpfen, der aus schwindelerregenden Treppenhäusern, ausladenden Hallen und einem Besuchercenter besteht. Schon zu Beginn springt ins Auge, dass an der inzwischen betagten Spiele-Engine nichts verbessert wurde. Den Entwicklern gelingt es dabei nach wie vor, mit relativ simpel modellierten Objekten eine einigermaßen stimmig wirkende Umgebung zu erzeugen – die bunker-artigen Innenbereiche lassen sogar ein wohlige Resident-Evil-Atmosphäre aufkommen und kleine Gags, wie dass die Stimme des Co-Op-Partners in großen Gewölben mit einem Halleffekt ausgestattet wird, tragen zur Immersion bei.
Animationen sind überbewertet
Blöd hingegen ist nach wie vor das Fehlen jeglicher Animationen oder Bewegungen beim Erklimmen von Leitern oder Hindernissen, zudem wurden nicht mal die Spielermodelle so umgebaut, dass sie – passend zur Story – wie Soldaten aussehen. Und sie haben auch immer noch die gleichen, schlechten Geh- und Lauf-Animationen, die wohl direkt von den Zombies übernommen wurden. Dann könnte man sich noch fragen, wie eigentlich Damen im Bikini ins Innere eines Damms kommen, aber … das Spiel ist ja kein Dokumentarfilm.
So oder so kommt jede Menge Spaß auf, wenn wir uns der stumpfen Horden erwehren und dazu einige simple Rätsel lösen müssen, wenn man das Aufsammeln von Key-Karten und Schlüsseln als solche bezeichnen will. Immerhin gibt es einige optionale Räume, die wir entweder ignorieren können, oder bei entsprechendem Forscherdrang damit verbundene Achievements ergattern, beziehungsweise besonders edle Schießprügel. Bei diesen lässt sich das Spiel nämlich nicht lumpen und bombardiert uns neben mehreren Pistolenmodellen vor allem im letzten Drittel mit diversen Maschinenpistolen, deren Einsatz besonders wuchtig wirkt und bei den Gegnern im buchstäblichen Sinne Spuren hinterlässt. Das ist besonders für das actionreiche Finale günstig, das man je nach Spielweise in 60 bis 120 Minuten erreichen dürfte.
Auf dem Weg dorthin gab es für uns diverse spannende Momente, einige hübsch gestaltete Locations, aber auch einen echten Game-Breaking Bug: Als wir eine Leiter berührten, deren oberes Ende mit einer Kiste versperrt war, wurden wir trotzdem nach oben „gebeamt“, so dass unser Kopf in der Kiste steckte. Dort war dann nichts mehr zu machen, obwohl wir nach wilden Verrenkungen wieder etwas Sehen und auf sogar Zombies schießen konnten, ließ sich diese missliche Lage nur durch einen Spielabbruch lösen.
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