Abgedrehte Sci-Fi-Rennstrecken auf denen ihr Gegner mit Waffengewalt von der Piste fegt! GRIP: Combat Racing bringt Racing-Action à la Wipeout auf den PC. Optional zwar auch am Flatscreen, aber wir haben das Spiel natürlich im brandneuen VR-Modus auf Oculus Rift getestet.
Auf dem Bildschirm zählt der Countdown nach unten. 3… 2… 1.. Bei „Null“ drücke ich mit perfektem Timing das Gaspedal durch in Bolide schießt mit einem Bonus-Boost nach vorne. Die Gegner vor mir umkurve ich elegant und führe das Feld in die erste Kurve. Ich sammle das auf der Strecke liegende Extra ein – ein Schutzschild, das mir wie gelegen kommt. Wenige Sekunden später höre ich nämlich ein bedrohliches Piepsen. Ein Gegner hat wohl eine Lenkrakete aufgesammelt und will mir damit an den Kragen. Aber ich aktiviere einfach das Schutzschild und sein feiger Angriff verpufft wirkungslos. Jetzt nur noch drei Runden weiter so bis ins rettende Ziel…
So geht’s zu in GRIP: Combat Racing für den PC. Anderthalb Jahre nach Release hat der Action-Racer gerade einen VR-Modus spendiert bekommen – und fährt damit auf Anhieb ins Spitzenfeld der VR-Racer! No shit: Dieses Game fühlt sich an wie für VR gemacht. Das nur vorweg, weil das ja bei vielen Spielen, die VR-Unterstützung erst im Nachhinein erhalten, ganz anders ist.
GRIP: Combat Racing – racen und ballern in VR
Was für ein Spiel ist GRIP: Combat Racing? Ich will nicht so weit gehen, das Teil einen „Wipeout-Klon“ nennen, aber vom geheimen Vorbild inspiriert ist das Game ganz sicher. Ihr hetzt in futuristischen Gefährten furch Sci-Fi-Landschaften und sammelt auf der Strecke verteilte Bonusgegenstände auf, die sich später per Knopfdruck aktivieren lassen. Das kann entweder ein Boost sein, um davonzuziehen. Oder ein Maschinengewehr, um den direkt vor euch liegenden Widersacher abzuknallen. Oder eine Lenkrakete, die auch weiter in Führung liegende Gegner ausschaltet. Oder das eingangs geschilderte Schild. Ebenfalls auf der Strecke verteilt sind Boost-Felder, die euch bei Überfahren direkt einen temporären Geschwindigkeitsschub geben.
Dem Spielprinzip geschuldet kommt es übrigens schon mal vor, dass man in Führung liegend kurz vor dem Ziel abgeschossen wird und das komplette Feld an einem vorbeizieht. Frustrierend? Vielleicht ein wenig. Aber die Rennen sind nicht abendfüllend und lassen sich jederzeit neu starten, insofern halb so schlimm. Gesteuert wird übrigens am besten mit einem Gamepad, das empfehlen auch die Entwickler.
Dieses Spiel kennt kein oben und unten
Stolze 27 Strecken stecken im Spiel – nicht mitgerechnet die handvoll Pisten, die auch mal in Gegenrichtung gefahren werden. Die Kulissen sind dabei genauso abwechslungsreich wie die Strecken-Layouts: Mal fahrt ihr auf Lava-Welten, mal auf Wüsten-Planeten, ja sogar eine Strecke im Orbit steckt im Spiel. Mal sind die Pisten offen mit viel freier Fläche und mal eher geradlinig angelegt, aber immer mit zahlreichen Abzweigungen und immer unter Ausnutzung eines besonderen Twists: GRIP: Combat Racing kennt kein oben und unten. Eure Gefährte fahren auch Wände oder Decken entlang. Und damit spielt das Game ausgiebig.
Oft sind die Pisten so angelegt, dass sie sich auf den Kopf drehen. Oder ihr macht einen Sprung und landet dabei an der Decke. So oder so: Der laufende Wechsel zwischen oben und unten ist einfach megacool und kommt besonders in VR sehr gut.
Keine VR-Sickness – was für schwarze Magie ist das denn?
Angesichts solcher Kopfstand-Kapriolen drängt sich natürlich eine Frage auf: Was ist mit VR-Sickness? Das Spiel müsste doch besonders anfällig dafür sein? Aber weit gefehlt. Ich kann natürlich nur von mir selber reden. Aber während sich bei mir im kürzlich getesteten Touring Karts schon nach wenigen Runden ein flaues Gefühl im Magen einstellt, ist das hier absolut nicht der Fall. Zumindest ich persönlich kann GRID ewig lange Zeit am Stück spielen, völlig unbeeindruckt – auch wenn der erfrischend selbstironische VR-Release-Trailer ein anderes Bild zeichnet. Keine Ahnung, welche schwarze Magie hier am Werk ist, aber die Programmierer haben ihre Hausaufgaben offenbar gemacht. Die Kombination aus flüssiger Framerate und Außenbord-Kamera funktioniert einfach gut. Apropos: Ihr spielt GRID: Combat Racing immer aus der Außenperspektive. Cockpits gibt es keine.
Fuhrpark und Spielmodi
Schauen wir uns noch schnell die Spielmodi an. Da ist alles an Bord, was das Genre hergibt. Klassische Rennen gegen ein volles Feld an Gegnern mit allen verfügbaren Powerups. Außerdem Rennen, bei denen nur die Speed-Powerups (und keine Waffen) verfügbar sind. Und das genaue Gegenteil, nämlich Events, bei denen ihr möglichst viel Schaden bei euren Gegnern anrichten sollt. Außerdem im Mix: Eliminierungs-Rennen, bei denen in Intervallen der jeweils Letztplatzierte ausscheidet. Das Ganze spielt ihr wahlweise im Karrieremodus gegen die KI oder online gegen echte Gegner.
Der Fuhrpark kann sich auch sehen lassen: 16 Fahrzeuge stecken im Spiel, mit jeweils unterschiedlichen Stats für Beschleunigung, Top-Speed, Kraft etc. Jeder Fahrzeugtyp ist als „klassisches“ Modell mit Rädern oder als schwebender Gleiter verfügbar. Also wenn ihr so wollt, stecken sogar 32 Fahrzeuge im Spiel. Einige müssen erst freigeschaltet werden.
Ihr findet GRID: Combat Racing auf Steam