Yupitergrad macht euch zum Kosmonauten in geheimer Mission auf einer abgelegenen Raumstation. Das Game ist ein gelungenes Geschicklichkeits-Abenteuer mit einer Spider-Man-artigen Spielmechanik. Wir haben Yupitergrad auf der Rift im Test. Willkommen, Kamerad VR-Spieler!
Genosse General hat eine wichtige Aufgabe für euch. Ihr sollt auf der Raumstation Yupitergrad ein Experiment zum Laufen kriegen, der eine neue Art Antriebsenergie produzieren soll. Die Crew der Station ist gerade nicht zugegen – angeblich Kurzurlaub – und so seid ihr auf euch allein gestellt, die allesamt gestörten Systeme wieder hochzufahren …
Yupitergrad: Spider-Man wäre neidisch
Die Spielmechanik ist ebenso simpel wie genial: Ihr seid Spider-Man im Weltraum. Quasi. Ihr habt in jeder Hand eine Kanone, die Saugnäpfe verschießt. Die schauen aus wie diese Dinger, mit denen man Verstopfungen am Klo beseitigt. Im bundesdeutschen Sprachraum nennt man sie Pümpel. Einen gängigen österreichischen Begriff konnte ich irgendwie nicht finden, bleiben wir einfach dabei. Also ihr verschießt besagte an einem Seil befestigte „Pümpel“ und könnt euch anschließend mit der in der Kanone integrierten Seilwinde heranziehen.
Das klingt zunächst vielleicht unorthodox, ist auf Yupitergrad aber die ideale Fortbewegungsart. Die Station ist ein einziger Hindernisparcours. Über tiefe Abgründe könnt ihr euch schwingen wie Tarzan oder Spider-Man. Und senkrechte Schächte zieht ihr euch einfach hinauf.
Auch über die in den Armen integrierten Düsen könnt ihr euch vorwärtsbewegen. Der primäre Einsatzzweck dieses Features ist, sich vor dem Einsatz der Pümpel-Kanone genau zu positionieren. Ihr nutzt die Düsen aber auch in den wenigen Unterwasser-Passagen zur Fortbewegung.
Der Tod lauert in Yupitergrad hinter jeder Ecke
Ihr seid auf Yupitergrad auf euch allein gestellt – im kompletten Spiel trefft ihr keine andere Menschenseele – und folgt den gefunkten Anweisungen des Generals. Der lotst euch quer durch die Station, wo ihr verschiedene Systeme wieder hochfahren sollt. Der Weg an die jeweiligen Schlüsselstellen ist lebensgefährlich.
Mal versperren euch riesige, bei Berührung natürlich tödliche Lüftungsrotoren den Weg. Mal müsst ihr mit gutem Timing Feuerkammern durchqueren. Oder Abgründe überwinden. Das Spiel trachtet euch laufend nach dem Leben. Die gute Nachricht ist, dass die Rücksetzpunkte zahlreich und fair gesetzt sind.
Nun kommt es gelegentlich schon vor, dass man sich überlegen muss, wie man ein Hindernis überwindet. Oder mal einen Schalter umlegen soll, von dem man erst rausfinden muss, was er überhaupt tut. Ich würde aber nicht so weit gehen zu behaupten, dass Yupitergrad Rätsel hat. Eigentlich weiß man immer recht schnell, wie es weitergeht. Yupitergrad ist in erster Linie ein Geschicklichkeitsspiel. Ist nicht unbedingt was Schlechtes, ich will es nur gesagt haben, um keine falschen Erwartungen zu wecken.
Comic-Look und viel Humor
Wenn es die Existenz der Pümpel-Kanone nicht schon verraten hat, dann sei es hier nochmal ausgesprochen: Yupitergrad nimmt sich selber nicht ernst. Das Game kommt mit einer ordentlichen Prise Humor. Zum Beispiel lässt Genosse General laufend abwertende Sprüche über die bösen Kapitalisten los und die auf der Station verteilten Hinweisschilder sind auch immer für Lacher gut.
Die Cartoon-hafte Grafik passt da sehr gut zu dieser humorigen Grundstimmung. Das Spannende am Grafikstil: Auf den Screenshots sticht er euch wahrscheinlich sofort als außergewöhnlich ins Aug. Im Spiel nimmt man das aber nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr, so schnell verliert man sich ins Spiel. Ein „gezeichneter“ Abgrund oder rotierender Ventilator wirkt jedenfalls nicht weniger bedrohlich als in fotorealistischer Darstellung.
Die Spieldauer geht mit rund drei Stunden angesichts des günstigen Preises von unter 15 Euro voll in Ordnung. Ihr findet Yupitergrad auf Steam und für Rift im Oculus Store.